Drachenreich

Umsetzungsjahr 2007
Thema Wildnisentwicklung
Trägerin/Auftraggeberin Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur
Status 2017 umgestaltet, siehe Echt:Natur im Drachenreich Lanken
Aufgaben nakuna Gesamtkonzeption, Texte, Rätsel und Grafiken
Das Besondere Nutzung von Wimmelbildern, Interpretation vor Information, Rätselsprüche statt Datenangaben
Team Sylvia Toporski (Illustration), Print Pool (Druck), Förderverein Jugendkunst e.V. (Layout und Satz)
Förderung Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE)
Land Mecklenburg Vorpommern (LUNG)
NABU Mecklenburg Vorpommern
Christian Neumann, Bonn
Print-Pool, Aarbergen

 

Hier ein paar Insiderinformationen zum Inhalt:

„Als Drache hat man es nicht leicht mit den Menschen. Früher wollten sie unsereins um jeden Preis besiegen, heute glauben die meisten erst gar nicht an uns. Da ist es eine wohltuende Abwechslung, dass uns im Naturschutzgebiet Lanken ein kleines Denkmal gesetzt wurde. Das Waldgebiet östlich von Greifswald direkt am Greifswalder Bodden wird heute den Kräften der Natur überlassen – also mir. Denn was ist so ein Drache anderes, als die geballte Kraft der Naturelemente, die ungeheuerliche Energie von Feuer, Wasser, Erde und Luft, die den Kreislauf des Lebens in Gang hält? Darum fiel 2007 die Wahl auf mich, als ein Begleiter für einen Themenweg durch das Naturschutzgebiet Lanken gesucht wurde.“

Das Konzept „Drachenreich“ bestand aus einem Mix aus Installationen und Begleitheft. Fünf Stationen stellten jeweils einen anderen Waldtyp vor, wovon drei typischen Waldentwicklungsphasen in diesen Breiten entsprachen und die anderen beiden Sonderstandorte darstellten. Es gab das Schattenreich, das Zwischenreich, das Wasserreich, das Pionierreich und das Gemeinschaftsreich. Ziel war es, die natürliche Waldentwicklung, die hier seit dem Ende der regulären Bewirtschaftung des Waldes abläuft, wiederzugeben. Eine sechste Station fasste alles zusammen.

An jedem der fünf Waldstandorte gab es eine Bildtafel, eine Installation und eine Fokusstele mit Rätsel.

Bei der Stele blickte man durch Löcher auf einen Baum der Art, die an diesem Standort eine besondere Rolle spielt. Ein Rätselspruch gab Hinweise auf den Namen dieser Baumart. Wer zum Beispiel könnte sich hinter diesen Worten verborgen haben: „Karrierefrau mit Ellenbogen stellt alle anderen in den Schatten“?

Daneben gab es eine Installationen, die es zu interpretieren galt. Sie verwies auf einen Prozess, der in der Natur eine wichtige Rolle spielt: Eine Wildschweinskulptur beispielsweise fungierte als Pegel, an dem die Wasserstandschwankungen im Erlenbruch abgelesen werden konnten.

Das dritte Element waren in Findlinge eingelassene Bildtafeln im Wimmelbild-Stil, die auch in das Nachfolgeprojekt Echt:Natur integriert wurden. Sie sind in drei Zeitebenen unterteilt und erzählen die Geschichte des Ortes. Im Hintergrund sieht man, wie der Standort aussah, bevor Menschen ihn bewirtschafteten. In der Mitte ist abgebildet, wie Menschen die Standorte durch ihre Nutzung umgestaltet haben und im Vordergrund ist zu sehen, was in den 50 Jahren geschah, seit denen der Wald nun nicht mehr forstlich genutzt wird.

Die sechste Station bestand aus einer Tafel, die den Sukzessionskreislauf im Zusammenhang mit dem Geländeprofil und der Baumartenverteilung im NSG zeigte.

Mit einem Begleitheft konnten Besucherinnen und Besucher ihre Interpretationen der drei Stationselemente überprüfen.

2017 wurde das Drachenreich im Rahmen des Projekts Echt:Natur im Drachenreich Lanken in ein Hörspiel konvertiert. Dabei wurden die Stationen auf vier reduziert und die Installationen mit Ausnahme von drei Bildtafeln zurückgebaut.